Aus der unendlichen Menge der Informationen filtern wir in unserem Gehirn das Wesentliche, Sinnvolle heraus. Diesen Prozess nenne ich Exformation.
Sonntag, Oktober 15, 2006
Donnerstag, Oktober 12, 2006
Nun mal ein bischen Werbung für meine Variante der Exformation.
Auf www.exformation.at stelle ich ihnen mein Exformationsprojekt vor.
Bis jetzt habe ich ca 2000 Blätter"exformiert".
Desweiteren viel großformatige Leinwände mit exformierten Blättern beklebt und weiterbearbeitet.
In letzter zeit habe ich eingescannte Blätter mit dem Computer bearbeitet, auf Leinwang geplottet und nochmals übermalt. Eine sehr spannende Zusammenarbeit.
Der Computer liefert die Strukturen und die Malerei das Material.
Montag, Oktober 09, 2006
Die Leute haben das wirklich gut zusammengefasst , hier noch ein Ausschnitt(incl.Titel)
Seit Jahren beschäftigen wir uns im eigenen Unternehmen mit Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten des Exformations-
managements. Dabei wurde immer deutlicher, dass Exformation stets auch „Vernichtung“ von Information bedeutet, insofern dabei eine große Informationsmenge über die vielen Mikrozustände eines Sachverhalts jeweils auf die kleine Informationsmenge eines Makrozustands reduziert wird. Denn eine Ordnung können wir nur wahrnehmen, wenn wir die oft unermessliche Menge an vorliegenden Informationen auf wenige Bits reduzieren.
Gerade im IT-Sektor, der ja im Prinzip diese notwendigen Exformationsprozesse bereitstellen soll, kann man oft gegenläufige Trends beobachten. Es geht mehr um „technische Machbarkeit“ als um „das Wesentliche“. Man hat häufig den Eindruck, dass hier mit hoch komplexer und sehr teurer IT-Technologie „Informationsmüll“ verwaltet wird.
Offensichtlich ist das ein sehr sperriges Thema, das eigentlich niemanden interessiert, außer witzigerweise ein paar Künstler auf der einen Seite und Management-Trainer auf der anderen Seite.
Es ist ein Zukunftsthema, welches erst wenige für sich entdeckt haben.Jetzt einmal ein Beitrag der Management-Leute:
„Es ist schwierig, Phänomene zu untersuchen, deren Existenz man nicht erwartet.“
Dieser Satz von Endel Tulving und Daniel L. Schacter umreißt die Herausforderung des Wirtschaftens im Informations-
zeitalter. Das Prinzip der Exformation negiert dies nicht, gewinnt ihm aber durch einen Wechsel der Perspektive eine ganz neue Dynamik ab. Diese neue Perspektive beschreibt Tor Norratranders so: „Bewusstsein ist das Ergebnis eines umfassenden Aussortierens von Information, und seine Genialität beruht nicht auf der Information, die es enthält, sondern auf der, die es nicht enthält.“.
Der Prozess der Verarbeitung und Aufnahme von Information ist immer auch mit dem Verstehen von Information gekoppelt. Dabei ist grundsätzlich die Tendenz zu beobachten, dass Information stark reduziert wird. Diesen Reduktionsprozess nennen wir Exformation. Erst dann, wenn Information einen exformativen Prozess durchlaufen hat, wird sie zur verstandenen und verwertbaren Information, die nun kommunizierbar ist.
http://www.ks-systemhaus.de/exfor-ma_2.php
Ich glaube, es wird noch spannend!
Sonntag, Oktober 08, 2006
Noch eine Definition
Stanislaw Lem sagt:
Exformation und Information
Den Begriff der Exformation gibt es nicht. Ich verwende ihn jedoch, um den Unterschied zum traditionellen Bedeutungsbereich einer INFORMATIONEXPLOSION kurz darzustellen. "Explosion" stammt vom lateinischen EXPLODO ab, was in etwa "Abstoßen" bedeutet. Im Grunde genommen geht es um eine Detonation, die sich ausbreitet und dadurch das Sprengmaterial abstößt oder auch verstreut, so daß die zu einer solchen chemischen Verwandlung fähige Substanz in Sekundenbruchteilen expandiert, um einen mehrere tausendmal größeren Raum als die Ausgangsform einzunehmen.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2108/1.html
Ich glaube, das der Begriff der Exformation sich dennoch gut "eingebürgert" hat.
Freitag, Oktober 06, 2006
Information fußt also auf dem Sediment von Exformation, der aus Gründen der Relevanz und Praktikabilität ausgeschlossenen Information, zwecks effektiver Kommunikation und effizienten Handelns. Unsere Gattung hätte nicht gedeihen und überleben können, wäre sie nicht derart vorgegangen. Aus effizientem Handeln erwuchs technologisches Wissen in ständiger Abwägung von Redundanz und Relevanz, einsetzend schon mit basal-biotischer Information im limbischen Gürtel, der sich um das Stammhirn legt und die cortikale kognitive Informationsverarbeitung emotional bewertet und gewichtet.
http://www.inst.at/trans/16Nr/01_2/gfesser16.htm
Donnerstag, Oktober 05, 2006
Im Prozeß des Aufnehmens von Information, der nach von Weizsäcker immer ein Verstehen von Information ist, ist aber eine grundsätzliche Tendenz zu beobachten: Verstehen geht immer mit Reduktion von Information einher.
Für diesen Prozeß der Informationsreduktion, der immer mit dem Prozeß des Verstehens gekoppelt ist, hat der dänische Wissenschaftsjournalist Tor Nørretranders den Begriff der Exformation geprägt.
Folgen wir seinem Ansatz, so wäre Information in einer regelrechten Umkehrung des weizsäckerschen Wortes erst einmal gerade das, was nicht verstanden wird. Gemäß seiner Auffassung gilt, dass erst wenn Information eine Exformation durchlaufen hat, sie zur verstandenen Information, zur kommunizierten und kommunizierbaren Information wird.
www.schuledesrades.org
Mittwoch, Oktober 04, 2006
Exformation in meinem Projekt ist der in den Bildern ersichtliche Prozess der Übermalung der "Information" in der dargestellten Technik.
Die auf dem Druckwerk, der ganz normalen Zeitung, enthaltene "Information" wird dem Betrachter, der Betrachterin, entzogen und gelangt so in das unaussprechliche Geheimnis der Kommunikation zurück.
Der Vorteil der oben beschriebenen Verfahren, nämlich der Übermalung von "Informationen", liegt auf der Hand!
Die geplagten Papiere erhalten einen neuen Daseinssinn, die "Informationen" verschwinden, transzendieren gleichsam auf eine höhere Ebene, um von dort den Weg in die Kunstgeschichte anzutreten.
Das können sie natürlich nur, wenn man sie auch bemerkt und kauft, bzw verkauft und sich mit der Frage auseinandersetzt, ob vorher oder nachher mehr Informationen auf dem Stück Zeitungspapier enthalten sind.
Oder ist die Übermalung von Informationen nur ein stummer Protest meinerseits, weil ich die
Flut der "Information"zB tausender Plakatwände nicht mehr ertrage?
Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren tausende Seiten übermalt. Ein Prozeß der ständigen Auseinandersetzung mit dem Thema Exformation jedenfalls.
Dienstag, Oktober 03, 2006
Ich muß schon sagen, dass richtige Freude aufkommt, wenn ich in den unedlichen weiten des Web auf gleichgesinnte treffe. Heute habe ich einen blog gefunden, der sich auch exformation nennt. Irgendwo in Oakland. Dazu ist er auch noch ein Künstler. Ich kann ihnen die Seite wirklich empfehlen.
http://exformation.blogspot.com
Ein Experiment
Nachfolgend ein Experiment, welches Nörretranders vorschlägt, um die Verarbeitungsfähigkeit des Gehirns zu demonstrieren
Die unbewußte Verarbeitungsfähigkeit
Zur besseren Verdeutlichung schlägt Nørretranders ein einfaches Experiment vor: Die Augen schließen, den Kopf zur Seite drehen und die Augen für einen Sekundenbruchteil zu öffnen. Sie dann wieder schließen und versuchen sich an das Gesehene zu erinnern. Der Sinn des Versuchs ist folgender: Auch wenn wir bewußt in diesem kurzen Augenblick des Augen-öffnens kaum etwas wahrnehmen, können wir mit etwas Übung das gesehene Bild mit geschlossenen Augen »auslesen«. Wir sehen also in einem Sekundenbruchteil vielmehr, als uns unmittelbar bewußt ist, denn das Bewußtsein arbeitet langsam. Es braucht Zeit, die gesehenen Bilder und Informationen bewußt auszuwerten.
Nørretranders fragt: »Woran haben Sie gedacht, während Sie diese Übung durchführten? Schauen Sie vom Buch auf und denken Sie nach, woran Sie in den Sekunden gedacht haben, als Sie [aus dem Fenster] ... sahen. ... Rekonstruieren Sie Ihre Gedanken. Lassen Sie sich Zeit.«
Er zieht ein einfaches Fazit aus dieser Übung: es dauert wesentlich länger, sich klarzumachen, was mensch gedacht hat, als das Denken dieser Gedanken selbst: »Das Bewußtsein ist viel langsamer als das innere mentale Leben. Im Kopf passiert mehr, als uns bewußt ist, es sei denn, wir halten inne und denken nach.« * Diese Erfahrung läßt sich natürlich auch auf die anderen Sinneswahrnehmungen übertragen. Geräusche, Geschmack, Körperwahrnehmungen - über alles können wir rückblickend (je nach Übung) Informationen abfragen. Sie sind »unbewußt« vorhanden, aber nur nicht von uns wahrgenommen worden.
http://home.arcor.de/m_enning/leben/bewusst_bandbreite.htm
Sonntag, Oktober 01, 2006
Dieses Bild ist eine exformierte Zeitung, dh eine Zeitung die ich
bis auf kleine Reste übermalt habe. Sinn dieser Übung ist es, einen neuen Zusammenhang herzustellen, den Betrachter zu einer
anderen Form der Auseinandersetzung "zu verleiten". Die Dinge nicht immer aus dem gleichen Blickwinkel zu betrachte, Informationen zu hinterfragen und herauszufinden, ob sie überhaupt Sinn und Bedeutung enthalten. Natürlich enthält auch mein Bild Information, die wieder Exformiert wird, sobald man das Bild betrachtet. ich glaube, dieser Prozeß findet ständig statt und wir nennen ihn lernen. Oder ?